PROOF-OF-CONCEPT

Depression in Siegen-Wittgenstein

Was ist Depression?

Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung, die unter anderem durch gedrückte Stimmung, Interessenverlust und verminderten Antrieb gekennzeichnet ist. Sie beeinträchtigt das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen und kann zu erheblichem Leiden sowie Einschränkungen in Familie, Beruf und Gesellschaft führen.

Dieses Dashboard visualisiert die regionale Verbreitung (Prävalenz) von diagnostizierten Depressionen in Nordrhein-Westfalen. Die Daten basieren auf Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung und ermöglichen es, regionale Muster zu erkennen und zeitliche Entwicklungen von 2015 bis 2024 zu verfolgen.

~5,3 Mio. Betroffene in Deutschland pro Jahr
11,3% Lebenszeitprävalenz in NRW
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Diese Karte zeigt die standardisierte Prävalenz von Depressionen für das Jahr nach Landkreisen in Nordrhein-Westfalen. Je dunkler die Färbung, desto höher die Prävalenz.

Ausgewähltes Jahr
Standardisierte Prävalenz (je 100.000)
Durchschnittliche Prävalenz ()
Niedrigste Prävalenz ()
Höchste Prävalenz ()

Analyse der Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) von Depressionen

Kreis Siegen-Wittgenstein | KV Westfalen-Lippe | 2015–2024 | Diagnoseschlüssel ICD-10 F32-F33

Kurzfassung

Dieser Bericht analysiert Daten zur Diagnose von Depressionen im Kreis Siegen-Wittgenstein über einen Zeitraum von zehn Jahren (2015–2024). Die Daten zeigen einen signifikanten und konsistenten Aufwärtstrend bei der Prävalenz von Depressionen, wobei während des gesamten Untersuchungszeitraums erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen bleiben.

Wichtigste Ergebnisse

📈 Stetiger Aufwärtstrend

Die Zahl der Diagnosen von Depressionen stieg stetig von 19.696 im Jahr 2015 auf 25.299 im Jahr 2024, was einem Anstieg von 28,4 % über den Zeitraum von zehn Jahren entspricht.

⚤ Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Frauen weisen durchweg eine etwa 1,5-mal höhere Prävalenzrate auf als Männer. Dieser Unterschied blieb während des gesamten Untersuchungszeitraums stabil.

📊 Prävalenzwachstum

Die altersstandardisierte Prävalenz stieg um 30,6 % von 6.713 auf 8.766 pro 100.000 Einwohner, was auf einen realen Anstieg über die Bevölkerungsentwicklung hinaus hindeutet.

⚠️ Public Health- Auswirkungen

Mit über 25.000 diagnostizierten Fällen im Jahr 2024 stellt Depression eine erhebliche und wachsende Belastung für das Gesundheitssystem dar.

Jährliche Prävalenzdaten

Trendanalyse

Die Daten zeigen einen klaren und konsistenten Aufwärtstrend bei den Diagnosen von Depressionen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Wachstumsrate war relativ stabil, ohne signifikante Abweichungen im Jahresvergleich. Bemerkenswert ist, dass es zwischen 2018 und 2020 zu einer leichten Stagnation kam, die möglicherweise auf externe Faktoren zurückzuführen ist, darunter Kapazitätsengpässe im Gesundheitswesen während der COVID-19-Pandemie. Ab 2021 setzte sich der Aufwärtstrend jedoch wieder deutlich fort.

Analyse der Geschlechterunterschiede

Frauen weisen durchweg eine deutlich höhere Prävalenzrate für Depressionen auf als Männer. Im Jahr 2024 war die altersstandardisierte Prävalenz bei Frauen (10.471 pro 100.000) etwa 1,51-mal höher als bei Männern (6.914 pro 100.000). Dieser Geschlechterunterschied blieb während des gesamten Zeitraums relativ stabil und entspricht den etablierten epidemiologischen Mustern, die weltweit in der Depressionforschung beobachtet werden. Die Diskrepanz könnte sowohl auf biologische Faktoren als auch auf Unterschiede im Hilfesuchverhalten und in den Diagnosemustern zurückzuführen sein.

Public Health-Auswirkungen

Der anhaltende Anstieg der Prävalenz von Depressionen stellt für den Kreis Siegen-Wittgenstein eine erhebliche Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Mit über 25.000 Personen, bei denen im Jahr 2024 eine Depression diagnostiziert wurde, wächst der Bedarf an psychiatrischen Leistungen weiter. Die anhaltende geschlechtsspezifische Ungleichheit deutet ebenfalls auf die Notwendigkeit gezielter Interventionen und Strategien zur Ressourcenverteilung hin.

Empfehlungen
  1. Ausbau der psychiatrischen Versorgung: Erhöhung der Kapazitäten für psychiatrische und psychologische Dienstleistungen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
  2. Geschlechtsspezifische Programme: Entwicklung gezielter Präventions- und Frühinterventionsprogramme, die auf die höhere Prävalenz bei Frauen ausgerichtet sind.
  3. Präventionsinitiativen: Durchführung von gemeindebasierten Aufklärungs- und Präventionskampagnen zum Thema psychische Gesundheit.
  4. Kontinuierliche Überwachung: Fortsetzung der soliden Datenerhebung, um Trends zu verfolgen und die Wirksamkeit von Interventionen zu bewerten.
  5. Investitionen in die Forschung: Untersuchung der zugrunde liegenden Faktoren, die den anhaltenden Anstieg der Prävalenz verursachen.